In Entstehung
Campione d’Italia liegt, umrahmt vom Schweizerischen Tessin, am Luganer See.
Seit fast hundert Jahren lebte die Exklave ausschließlich von diesem Casino, sowohl wirtschaftlich als auch im Selbstverständnis seiner Einwohner. Es war Arbeitgeber für alle, und es war Glamour, Weltläufigkeit, Luxusvillen, Sophia Loren, Frederico Fellini; die Pelzmäntel, die Karossen! Ihr Abglanz vergoldete alle.
Im Jahre 2018 aber meldete das Casino über Nacht Konkurs an. Pleite sind seitdem auch die Gemeinde und ihre arbeitslosen Bewohner und Bewohnerinnen. Tristesse liegt über den Gassen und Promenaden; über alledem brütet das Casino als ein sinnlos gewordener Monolith.
Was geschieht mit einer Gemeinschaft, deren sinnstiftender Mittelpunkt schlagartig nicht mehr existiert? Wie organisiert sie sich und ihre sozialen Strukturen neu? Finden sich Courage und Einsicht für etwas Neues oder versinkt alles in Lethargie? Der Film verfolgt diese universellen Prozesse im überschaubaren Gefüge eines dörflichen Gemeinwesens. Sein Konzept ist nicht investigativ im journalistischen Sinne, sondern fragend im Sinne des Essay. Sein Protagonist ist ein freundlicher Narr, den in Campione jeder kennt. Denn er pflanzt Blumen in diesen grau gewordenen Ort.
Produktionsländer: D/CH
Länge: 80´
Jahr: 2024
Sprachen: Italienisch, Französisch
Untertitel: Deutsch, Englisch