Unter den zeitgenössischen Fotografen, die Menschen abbilden, ist der Amerikaner Jock Sturges weltweit einer der bedeutendsten. Sein Lebensthema sind Mädchen in den Jahren der Kindheit und der Pubertät bis zum frühen Erwachsenenalter, in der Zeit des Übergangs.
Er fotografiert seine Modelle hauptsächlich nackt, doch diese Nacktheit ist nicht die des Ausgezogen-Seins. Seine Modelle sind nicht entblößt, sondern Sturges zeigt das Nacktsein als natürlichen Zustand. So fotografiert er vorwiegend an Orten, an denen die Nacktheit ein Naturzustand ist: an den Stränden der Naturistengebiete in Europa. In Montalivet an der südfranzösischen Atlantikküste verbringt er die Sommer, kennt viele seiner Modelle und deren Familien seit Jahren und macht seine Bilder aus einer grossen Vertrautheit heraus.
Doch obwohl Jock Sturges in seinen Bildern einem klassischen Schönheitsbegriff folgt, ist sein Werk nicht unumstritten, denn es rührt auch an ein Tabu: an die erotische Anziehung, die von Kindern und Jugendlichen ausgehen kann. So hat man in USA, wenn auch erfolglos, versucht ihn wegen Kinderpornografie zu belangen, und auch in Europa gibt es mitunter Probleme, wenn seine Bilder ausgestellt werden.
Ein Film über die Schönheit und die Moral, die wir beide in uns tragen.
Mit Jock Sturges, Carla van de Puttelaar, Jean-Christophe Ammann.
D
2008
52 Min.
ZDF/ Arte